Friday, October 11, 2024
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Berlin Will Magnetschwebebahn Testen


In Berlin soll der Betrieb einer Magnetschwebebahn getestet werden. Darauf hat sich die schwarz-rote Koalition verständigt. Der CDU-Fraktionschef rechnet mit Kosten von rund 80 Millionen Euro.

In Berlin soll eine fünf bis sieben Kilometer lange Teststrecke für eine Magnetschwebebahn gebaut werden. Das sagte CDU-Fraktionschef Dirk Stettner. Einen Termin für den Baubeginn nannte er nicht.
 
Auch eine Festlegung für den Streckenverlauf gibt es noch nicht, wie Stettner am Montagabend in der rbb24 Abendschau sagte. “Wir wollen eine gute Pilotstrecke heraussuchen, die auch Sinn macht, die natürlich dann auch bleibt und nicht nur als Teststrecke wieder abgebaut wird”, betonte der CDU-Fraktionschef. Es gebe dazu bereits viele Ideen.

Finanzierung über Klima-Sondervermögen

Laut Stettner ist eine Magnetschwebebahn vergleichsweise günstig zu bauen und viel schneller realisierbar als etwa eine U-Bahn-Linie. Die Bahn solle autonom, also ohne Fahrpersonal, betrieben werden und sowohl Personen als auch Güter transportieren können.
 
Die Magnetschwebebahn könne innerhalb von zwei Jahren aufgebaut werden, sagte Stettner unter Berufung auf einen Hersteller. Die Kosten hierfür beziffert der CDU-Fraktionschef auf rund 80 Millionen Euro. Die seien jedoch nicht im Doppelhaushaltsentwurf für die kommenden zwei Jahre eingepreist – die Strecke soll nämlich über das sogenannte Klima-Sondervermögen finanziert werden.

VBB: Magnetschwebebahn wäre innovativ

Die Verkehrssenatorin Manja Schreiner (CDU) befürwortete Stettners Vorschlag. “Es ist eine sinnvolle Ergänzung, mit der man jetzt eben das Netz an bestimmten Stellen noch mal erweitern kann”, sagte die CDU-Politikerin am Montag dem rbb.
 
Auf bereits existierende Pläne für neue U-Bahn- oder Tramstrecken soll das neue Verkehrsmittel laut Schreiner keine Auswirkungen haben. “Dass man jetzt bestehende Planungen sozusagen nochmal ersetzt, das halte ich für unrealistisch, weil wir ja in den Planungen weit fortgeschritten sind.” An anderer Stelle könne man aber einen Verkehrsmittelvergleich machen. Außerdem könne durch die Schwebebahn der Autoverkehr verringert werden, sagte die Senatorin. “Wenn wir sagen, die Leute sollen weniger das Auto nutzen, muss man eben auch Alternativen bieten.”
 
Auch der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) äußerte seine Zustimmung. Die VBB-Chefin Ute Bonde sagte im rbb24 Inforadio, die Stadt brauche innovative Projekte. Außerdem wäre eine solche Bahn eine Ergänzung zu den anderen Stadtbahnen. Sie sei leise, kostengünstiger, denkbar als Hoch- und Tiefbahn und könnte sich selbst mit Solarstrom versorgen.

Erster Testversuch bereits Ende der 1980er Jahre

Die Idee einer Magnetschwebebahn in Berlin ist derweil nicht neu. Einen ersten Versuch gab es bereits zwischen 1984 und 1991. Damals verkehrte die sogenannte M-Bahn unter Regie der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) auf einer Teststrecke zwischen dem Gleisdreieck in Kreuzberg und dem Kemperplatz in Tiergarten.
 
Der Versuch wurde nach dem Mauerfall allerdings eingestellt und die Anlagen zurückgebaut, um Platz zu schaffen für den Ausbau der U-Bahn-Linie 2.
 
Ab Mitte der 1990er Jahre gab es Pläne für eine erste Transrapidstrecke in Deutschland. Sie sollte die Städte Berlin und Hamburg in weniger als einer Stunde Reisezeit verbinden. Aus Kostengründen wurde das Projekt allerdings im Jahr 2000 zu den Akten gelegt.
 
Davor hatte es allerdings auch schon Proteste und Unterschriftensammlungen gegen das Projekt in Berlin gegeben

Wunschprojekt der CDU

Zuletzt unternahm die Berliner CDU einen neuen Anlauf, die Idee wieder auf die Tagesordnung zu setzen. Im Juni 2020 präsentierte der CDU-Landeschef und heutige Regierende Bürgermeister Kai Wegner den Vorschlag, eine Magnetschwebebahn beispielsweise zur Anbindung des Flughafens BER zu bauen oder um neue Wohngebiete zu erschließen. Sie war Teil eines Verkehrskonzepts, das die CDU im Vorgriff auf den Wahlkampf 2021 beschlossen hatte.

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