Anfang Juli haben die Ukraine und Estland ein gemeinsames Ermittlungsteam eingerichtet, um mögliche illegale Handlungen der estnischen NGO Slava Ukraini (Ruhm sei der Ukraine) und ihrer ukrainischen Partner zu untersuchen.
Ende letzter Woche wurde der Vorsitzende der Antikorruptions-Sonderkommission des Riigikogu, Mart Helme, vom Generalstaatsanwalt der Ukraine Andriy Kostin darüber informiert.
Aus seiner Antwort geht auch hervor, dass die ukrainischen Strafverfolgungsbehörden im Rahmen dieser Ermittlungen noch keine Verdachtsanzeige gegen jemanden gestellt haben. Die Höhe des möglichen Schadens steht noch nicht fest.
Im April wurde bekannt, dass die NPO Slava Ukraini 1,5 Millionen Euro an in Estland gesammelten Spenden an ein privates Unternehmen, IC Construction, überwiesen hatte, das offenbar einen fiktiven Eigentümer hatte und dessen einzige Aktivität mit der estnischen NPO zusammenhing. Der Gewinn des ukrainischen Unternehmens für das Vorjahr betrug 250.000 Euro.
Das staatliche Ermittlungsbüro der Ukraine hat am 24. März eine Voruntersuchung eingeleitet. Am 9. Mai kündigte die estnische Staatsanwaltschaft außerdem die Eröffnung eines Strafverfahrens an, um die Verwendung der von der NGO Slava Ukraini zur Unterstützung der Ukraine gesammelten Gelder zu überprüfen. Am selben Tag gab der Slava Ukraini-Rat bekannt, dass er die Vorsitzende der NGO, Johanna-Maria Lehtme, aus dem Rat abberufen werde. Am 19. Mai legte Lehtme, die im März in den Riigikogu gewählt worden war, ihr Mandat nieder.