Thursday, November 21, 2024
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Jude Bellingham – das nächste Transfer-Dauerthema des BVB

Jude Bellingham hat bei der WM den starken Eindruck aus der Bundesliga-Hinrunde bestätigt. Um den Profi von Borussia Dortmund ranken sich die Transfergerüchte – beim BVB ist das jedoch nichts Neues.

Von Sebastian Hochrainer

Zum Geschäftsmodell von Borussia Dortmund gehört es, junge, hochtalentierte Spieler zu verpflichten, sie weiterzuentwickeln und nach einigen Jahren zwar schweren Herzens, aber vor allem für großes Geld zu verkaufen. Diese Absichtserklärung war auch in den vergangenen Jahren erfolgreich – und sie ist es offenbar auch weiterhin.

Die Liste der hochkarätigen Abgänge in den vergangenen Jahren ist lang und kostspielig. Im Sommer ging Erling Haaland für 75 Millionen Euro zu Manchester City, ein Jahr zuvor Jadon Sancho für 85 Millionen Euro zu Manchester City, weitere 18 Monate vorher wechselte Christian Pulisic für 64 Millionen Euro ebenfalls nach England zum FC Chelsea. Der Höhepunkt war aber die Saison 2017/18 mit den Abgängen von Ousmane Dembélé (für 140 Millionen Euro zum FC Barcelona) und Pierre-Emerick Aubameyang (für 64 Millionen Euro zum FC Arsenal).

Über 300 Millionen Gewinn – und jetzt kommt Bellingham

Dieses Quintett brachte dem BVB insgesamt einen Umsatz von 428 Millionen Euro ein – und einen ähnlich üppigen Gewinn. Dortmund selbst hatte “nur” 88 Millionen Euro für diese Spieler bezahlt, unter dem Strich blieb also ein Plus von 340 Millionen Euro. Wobei diese Profis nur die Highlights sind, es gab noch weitere Spieler, die Profit brachten. Zwar auch einige, die nicht einschlugen, die Waage neigt sich aber eindeutig in die für den BVB erfreuliche Richtung.

Die Verantwortlichen um Klubchef Hans-Joachim Watzke und Sportdirektor Sebastian Kehl sind im Umgang mit dem Umgarnen der eigenen Topspieler von großen Klubs also erfahren. Doch das größte Geschäft steht ihnen offenbar bevor, höchstwahrscheinlich im kommenden Sommer. Jude Bellingham ist drauf und dran Dortmunder Transfergeschichte zu schreiben.

In Katar den Marktwert nochmal gesteigert

Es scheint nicht mehr die Frage zu sein, ob der Mittelfeldspieler den Verein nach dieser Saison verlassen wird, sondern nur noch, wohin. Und vor allem: Für wie viel Geld? “Ich werde es nicht verheimlichen, jeder will Bellingham. Er ist aber bei seinem Klub und wir haben Respekt. Wenn wir also mit ihm sprechen wollen, sprechen wir zuerst mit dem Klub”, sagte zuletzt Paris-Präsident Nasser Al-Khelaifi bei Sky Sports. Und wenn der katarische Geschäftsmann, der die Geschicke bei PSG lenkt, im Rennen ist, ist meist sehr viel Geld im Spiel.

“Es werden eine Menge Klubs hinter ihm her sein und sie werden Unsummen zahlen müssen, um ihn zu bekommen”, prognostizierte die englische Stürmer-Legende Alan Shearer im “ZDF” daher. Von 150 Millionen Euro ist immer wieder die Rede. Mit seinen Leistungen bei der WM in Katar hat er seinen Marktwert jedoch nochmal erhöht.

Bellingham ragte aus einer starken englischen Mannschaft, die unglücklich im Viertelfinale an Frankreich scheiterte, heraus, schaffte es auch in die Sportschau-Elf des Turniers. Ein Sonderlob gab es auch von seinem englischen Kapitän. “Er ist ein fantastischer Spieler. Er hat alles, was es braucht Ich denke, er kann der beste Mittelfeldspieler der Welt werden”, sagte Harry Kane.

Dortmund hat das Geschehen in der Hand

So ist davon auszugehen, dass Bellingham sogar eine höhere Ablösesumme generieren wird als Dembélé, der bisher in dieser Hinsicht die Dortmunder Nummer eins ist. Zumal mit Manchester City auch ein weiterer höchst spendabler Verein den Hut in den Ring geworfen haben soll, ebenso der FC Liverpool und Real Madrid. Bellingham wird sich wohl nahezu aussuchen können, wo er in der nächsten Saison spielt.

Das Gute für den BVB: Der Verein hat die Kontrolle. Der Vertrag des 19-Jährigen läuft noch bis 2025 und soll keine Ausstiegsklausel beinhalten. Die Ablösesumme ist somit frei verhandelbar – und bei einer Restlaufzeit von im Sommer zwei Jahren auch sehr hoch ansetzbar für Watzke und Kehl. Ein Verkaufsdruck herrscht da nicht, weil die Herrschaften Bellingham auch sehr gerne noch weiter im Dortmunder Trikot sehen würden. Auch in der Bundesliga ist er beim BVB der überragende Mann, hat in 15 Spielen drei Tore erzielt und zwei Treffer vorbereitet.

Wer bringt dem BVB den nächsten Mega-Gewinn?

Derweil dürfte die Suche nach dem nächsten Bellingham, der 2020 als gerade 17-Jähriger für 25 Millionen Euro nach Dortmund kam, bereits laufen. Doch der Kader beinhaltet bereits Spieler, die in den kommenden Jahren nicht nur Leistung, sondern auch viel Geld bringen sollen. Die bereits in den vergangenen Jahren verpflichtet wurden oder aus der Jugend hochgekommen sind und das Potenzial zeigen, einen ähnlichen Werdegang wie Bellingham, Haaland oder Sancho zu schaffen.

Nico Schlotterbeck, Giovanni Reyna, Donyell Malen, Karim Adeyemi und Jamie Bynoe-Gittens – vielleicht auch Youssoufa Moukoko, wenn er seinen im Sommer auslaufenden Vertrag verlängern sollte – könnten das Zeug dazu haben. Ihre Leistungskurven haben die nötigen Höhen, aber auch noch viele Ausschläge nach unten. Die gab es jedoch auch bei Bellingham noch in der vergangenen Saison. Und nun ist er das nächste Transfer-Dauerthema des BVB.

SourceWDR
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