Wladimir Putin hatte einseitig eine Feuerpause angeordnet. Die Ukraine akzeptiert das nicht. Die Kämpfe gehen weiter – trotz des orthodoxen Weihnachtsfestes.
Die Kampfhandlungen in der Ukraine gehen nach Einschätzung britischer Geheimdienste auch in der orthodoxen Weihnachtszeit auf dem üblichen Niveau weiter. Eine der am härtesten umkämpften Gegenden sei weiterhin die um die Stadt Kreminna in der Region Luhansk, hieß es am Samstag im täglichen Kurzbericht des britischen Verteidigungsministeriums. „In den vergangenen drei Wochen haben sich die Kämpfe rund um Kreminna auf das dicht bewaldete Gebiet westlich der Stadt konzentriert.“
Da die Wälder selbst im Winter einen gewissen Sichtschutz vor der Beobachtung aus der Luft böten, hätten beide Seiten sehr wahrscheinlich Schwierigkeiten, den Artilleriebeschuss genau einzustellen. In den Waldgebieten kämen wie üblich vor allem Infanteristen zum Einsatz – Soldaten also, die vorrangig zu Fuß und auf kurze Distanz kämpfen.
Russische Feuerpause soll offiziell bis 22 Uhr gelten
Russlands Präsident Wladimir Putin hatte einseitig eine Weihnachts-Waffenruhe angeordnet, die viele als zynische Propaganda-Geste werteten. Offiziell sollte die russische Feuerpause bis Samstagabend 22 Uhr MEZ gelten, allerdings wurden bereits am Freitag weiter anhaltende Kampfhandlungen gemeldet.
Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine Ende Februar unter Berufung auf Geheimdienstinformationen täglich Informationen zum Kriegsverlauf. Damit will die britische Regierung sowohl der russischen Darstellung entgegentreten als auch Verbündete bei der Stange halten. Moskau wirft London eine Desinformationskampagne vor.